Die globale Libyen­krise 2011

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aus Tagesanzeiger© 22.3.2011
"Um mei­ne Freund­schaft kämpf­ten sie ko­or­di­nier­ter"
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Kar­ri­ka­tur von Schaad im Ta­ges­an­zei­ger© vom 22. März 2011.

Tief ge­spal­ten, die Län­der, die mit dem Schläch­ter von Tri­po­lis, Adolf Ⅱ von Kafi Dafi, Ge­schäf­te (vor al­lem Öl) ma­chen wol­len — und die­je­ni­gen, die ihn da­ran hin­dern wol­len, sein Volk um­zu­brin­gen.

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Schon der Ent­scheid im Si­cher­heits­rat für eine Flug­ver­bots­zo­ne war nur knapp zu­stan­de ge­kom­men. Die Nato tut sich schwer beim Mit­ma­chen. Un­ter der Füh­rung Frank­reichs pre­schen eini­ge Staa­ten im letz­ten Mo­ment los. Es dau­ert aber noch eine gan­ze Wo­che, bis sich die Na­to auf eine Füh­rungs­struk­tur eini­gen kann.

Bild rechts: Kar­ri­ka­tur von Schaad im Ta­ges­an­zei­ger© vom 22. März 2011.

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Der junge Oberst Gaddafi
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Der junge Oberst Gaddafi
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Der jun­ge Oberst Gad­da­fi (ge­bo­ren 1942), der 1969 den grei­sen Kö­nig "Id­ris el Sa­nu­si", der ge­ra­de im Aus­land weil­te, in einem un­blu­ti­gen Staats­streich ge­stürzt hat­te. Gad­da­fi woll­te stets in die Fuss­stap­fen des cha­ris­ma­ti­schen Ara­ber­füh­rers Ga­mal Ab­del Nas­ser aus Ägyp­ten tre­ten, der kurz vor dem Tod sag­te: "Du bist mein Sohn und mein Er­be."

Bild links: der jun­ge Oberst Gad­da­fi (ge­bo­ren 1942), der 1969 den grei­sen Kö­nig "Id­ris el Sa­nu­si", der ge­ra­de im Aus­land weil­te, in einem un­blu­ti­gen Staats­streich ge­stürzt hat­te. Gad­da­fi woll­te stets in die Fuss­stap­fen des cha­ris­ma­ti­schen Ara­ber­füh­rers Ga­mal Ab­del Nas­ser aus Ägyp­ten tre­ten, der kurz vor dem Tod sag­te: "Du bist mein Sohn und mein Er­be."

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1986 verhängte US-Präsi­dent Ro­nald Rea­gan ge­gen Li­byen einen to­ta­len Wirt­schafts­boy­kott. 1992 be­schloss die UNO we­gen der Loc­ker­bie-Af­fä­re ein Waf­fen- und Luft­ver­kehrs­em­bar­go. Bei­des setz­te der Wirt­schaft des Öl­staa­tes schwer zu.

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Be­gon­nen hat­te der Wan­del Gad­da­fis mit zä­hen Ver­hand­lun­gen über die Ent­schä­di­gung der An­ge­hö­ri­gen von Men­schen, die bei den Li­byen an­ge­las­te­ten Ter­ror­an­schlä­gen ums Le­ben ge­kom­men wa­ren. Da­zu ge­hör­ten die Fa­mi­lien der 270 Op­fer des Ans­chlags auf ein ame­ri­ka­ni­sches Pas­sa­gier­flug­zeug über dem schot­ti­schen Ort Loc­ker­bie im Jahr 1988. Den Euro­pä­ern bot er gleich­zei­tig eine Zu­sam­men­ar­beit bei der Be­kämp­fung der il­le­ga­len Ein­wan­de­rung aus Af­ri­ka nach Euro­pa an. Im April 1999 lie­fer­te Li­byen die von den USA und Gross­bri­tan­nien ge­such­ten bei­den Haupt­ver­däch­ti­gen für das At­ten­tat auf das Pan­Am-Flug­zeug über Loc­ker­bie aus. In der Fol­ge be­müh­te sich Gad­da­fi zu­neh­mend, sein Pa­ria-Ima­ge los­zu­wer­den und sein Land vom Ma­kel des "Schur­ken­staats" zu be­frei­en.

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2004 schafft Gaddafi die Loc­ke­run­gen der Sank­tio­nen gegen sein Land, haupt­säch­lich weil die west­li­chen Län­der sein Öl kau­fen wol­len, und weil west­li­che Fir­men in Li­byen ge­schäf­ten woll­ten, wohl wis­send um die be­kann­ten Ge­fah­ren.