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K-Tipp Nr. 7, 2015

Oben wird geklotzt, unten gespart

Bundesbetriebe: Chef­gehäl­ter stie­gen auch 2014 mar­kant an

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Hier rollt der Ru­bel: Die Chefs von Swiss­com, SBB, Post und Post­fi­nan­ce ver­dien­ten 2014 zu­sam­men über eine Vier­tel­mil­li­on Fran­ken mehr als im Vor­jahr. Al­lein der SBB-Boss er­hielt über 128'000 Fran­ken mehr.

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Auf rund 475'000 Fran­ken be­läuft sich das Sa­lär, das ein Schwei­zer Bun­des­rat pro Jahr er­hält. Da­für hät­te Swiss­com-Kon­zern­lei­ter Urs Schaep­pi letz­tes Jahr bloss knapp drei ein­halb Mo­na­te ar­bei­ten müs­sen: Sein Jah­res­lohn be­trug stol­ze 1'657'000 Fran­ken (sie­he Ta­bel­le). Schaep­pi durf­te sich da­mit über einen Zu­wachs von 49'000 Fran­ken ge­gen­über dem Jahr 2013 freu­en.

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Doch auch in an­de­ren bun­des­na­hen Un­ter­neh­men floss 2014 deut­lich mehr Geld aufs Sa­lär­kon­to des ober­sten Chefs be­zie­hungs­wei­se der ober­sten Che­fin als im Vor­jahr. Bei And­re­as Meyer (SBB) stieg der Jah­res­ver­dienst um 128'325 Fran­ken auf 1'072'000 Fran­ken, bei Su­san­ne Ruoff (Post) um 57'853 Fran­ken auf knapp 825'000 Fran­ken und bei Hans­rue­di Köng (Post­fi­nan­ce) um 33'379 Fran­ken auf knapp 563'000 Fran­ken.

18 Millionen Franken in fünf Jahren

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Die Spit­zen­ka­der in Bun­des­be­trie­ben müs­sen al­so nicht am Hun­ger­tuch na­gen. Zählt man zu­sam­men, wie viel Geld Swiss­com, SBB und Post in den fünf Jah­ren von 2010 bis und mit 2014 für die Ge­häl­ter ih­rer Ge­schäfts­füh­rer aus­ge­schüt­tet ha­ben, re­sul­tiert die be­ein­druc­ken­de Sum­me von gut 18 Mil­lio­nen Fran­ken.

K-Tipp-Initiative schafft Abhilfe

Mit über­ris­se­nen Chef­löh­nen in bun­des­na­hen Be­trie­ben und In­sti­tu­tio­nen soll nach dem Wil­len der Volks­ini­tia­ti­ve «Pro Ser­vi­ce pub­lic» bald Schluss sein.

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Das Volks­be­geh­ren der Kon­su­men­ten­zeit­schrif­ten K-Tipp, «Sal­do», «Bon à Sa­voir» und «Spen­de­re Meglio» kommt vor­aus­sicht­lich 2016 zur Ab­stim­mung. Es ver­langt un­ter an­de­rem, dass die Spit­zen­sa­lä­re in Un­ter­neh­men, die ganz oder teil­wei­se dem Bund ge­hö­ren, den Lohn eines Bun­des­rats nicht über­stei­gen dür­fen.

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Hät­te die­se Re­ge­lung schon wäh­rend der letz­ten fünf Jah­re Gül­tig­keit ge­habt, wä­ren die Aus­ga­ben von Swiss­com, SBB und Post für die Löh­ne all ih­rer Kon­zern­lei­tungs­mit­glie­der in­klu­si­ve Ge­schäfts­füh­rer seit 2010 um rund 37 Mil­lio­nen Fran­ken tie­fer aus­ge­fal­len — 37 Mil­lio­nen, die man zum Bei­spiel für einen bes­se­ren Ser­vi­ce hät­te ein­set­zen kön­nen.

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Gery Schwager
Tabelle

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